Liebe Leserinnen und Leser,
seit knapp einem Jahr begleitet Tanja als freiwilliges Mitglied von Hospiz Zug sterbende Menschen auf ihrem letzten Weg. Es ist ihr eine Herzensanliegen, ihre Erfahrungen zu teilen und das Thema Sterben und Tod näher in unser aller Alltag zu bringen – dorthin, wo es hingehört.
Allzu oft reagieren Menschen mit Abwehr, wechseln das Thema oder schauen ungläubig, wenn man erzählt, dass man in der Sterbebegleitung tätig ist – dass man schwerkranke oder sterbende Menschen begleitet. Warum ist das so?
Viele leben, als wären sie unsterblich. Der Tod scheint weit weg, betrifft „immer nur die anderen“. Doch gerade weil er uns alle irgendwann betrifft, ist es so wichtig, den Tod nicht aus dem Leben auszuklammern. Würden wir offener darüber sprechen, könnten viele Ängste und Unsicherheiten aus dem Weg geräumt werden.
Es geht nicht darum, sich ständig mit dem Tod zu beschäftigen – aber darum, ihn nicht zu verdrängen. Denn, wer sich der Endlichkeit des Lebens bewusst ist, beginnt oft wirklich zu leben: Träume nicht mehr aufschieben, Ziele umsetzen, den Moment genießen. Das Leben in seiner Tiefe zu erfassen.
Wenn wir den Tod nicht länger als Tabu betrachten, wird auch das Loslassen irgendwann leichter. Der Abschied wird nicht schmerzfrei sein – aber bewusster, menschlicher und friedlicher. Das können wir aus Erfahrung sagen.
Tanja und wir – eure Begleiter von oben – möchten euch ermutigen, dieses wichtige Thema in eure Familien, Freundeskreise und Partnerschaften zu tragen. Sprecht darüber, denn Sterben gehört zum Leben, wie das Leben zum Sterben gehört.
Je früher ihr euch damit auseinandersetzt, desto bewusster werdet ihr leben.
Habt Mut – das Gespräch über den Tod bedeutet nicht das Ende. Im Gegenteil: Es kann der Anfang eines bewussteren Lebens sein.
von Herzen, Eure Begleiter von oben
– geschrieben durch Tanja Baumann, Trance Healing · Medium · Trance Speaking